Dienstag, 23. September 2008

Die Brücke

Jemand bei Pro Sieben kam auf die dumme Idee Wickis "Die Brücke" neu zu verfilmen. Und auf die noch viel bescheuertere Idee, den Trailer mit Requiem for a Tower zu unterlegen. Ihr wisst schon, das Lied, das für Herr Der Ringe: Die Zwei Türme aufgenommen wurde. Ein Film, in dessem Finale eine kleine Schar Soldaten ihren Standort gegen einen hoffnungslos überlegenen Feind verteidigen und einen ruhmreichen Tod suchen. In dem Parolen wie "Wehrt sie ab, bleibt standhaft!" und "Für Tod und Glorie!" auftauchen. Die Komposition ist episch, dramatisch, gewaltig, heldenhaft. Sie ist das genaue Gegenteil von Wickis Brücke, dem bittersten, schonungslosesten, entmystifizierenden Anti-Kriegsfilm des deutschen Kinos.

Im Herrn der Ringe spricht König Theoden folgende Worte, während die Musik im Hintergrund in Pathos schwelgt:

"Wenn dies unser Ende ist, dann will ich sie ein Ende vollbringen lassen, an das sich jeder erinnern wird."

Die Brücke endet mit der Nachricht:

„Dies geschah am 27. April 1945. Es war so unbedeutend, daß es in keinem Heeresbericht erwähnt wurde."

Es ist nicht nötig das Töten zu glorifizieren, um sich als Anti-Kriegsfilm zu disqualifizieren. Es reicht schon, das Sterben zu verherrlichen.