Freitag, 26. September 2008

Die achte Todsünde

Stephen Fry hat Recht: Selbstmitleid ist die schlimmste Emotion.

Alle anderen Gefühle haben eine positive Seite. Selbst die tödlichen Sünden. Zorn kann gerecht sein und dich zu Taten motivieren, zu denen dir ansonsten der Mut fehlte. Ohne Lust wäre unsere Spezies längst ausgestorben. Und was feuert den Motor des Fortschritts an wenn nicht ein Tank voll Gier mit einem Spritzer Neid?

Aber nicht Selbstmitleid. Selbstmitleid hat nichts Gutes; es ist durch und durch destruktik. Es zerstört einen selbst und alles um sich herum, Freunde, Hobbies, Beziehungen, alles das dir im Leben wichtig und teuer ist, an dem du dich festklammern könntest und von dem Hilfe käme.

Die alte Drohung des rachsüchtigen Killers an sein Opfer: "Ich werde dich töten, langsam und qualvoll. Aber vorher töte ich jeden um dich herum, den du kennst und liebst. Und erst dann, ganz zum Schluss, wenn dir nichts mehr im Leben bleibt, dann komme ich und hole dich." Dieser Killer aus Filmen und Geschichten ist Selbstmitleid.

Das einzige Perpeto Mobile der Seele: Je mehr man in Selbstmitleid ersäuft, jämmerlich ersäuft, desto mehr neue Gründe werden sich ergeben, wegenen denen man Mitleid mit sich selbst empfinden kann.