Freitag, 21. November 2008

Warum Frauen fremdgehen dürfen und Männer nicht

Heute die Lösung für ein Rätsel aufgegeben von Californication. Sexsüchti Hank Moody besitzt keinerlei moralische Hemmungen, mit liierten Hasen in die Kiste zu hüpfen, aber er rümpft die Nase, wenn Männer umgekehrt ihre Frauen betrügen. Fern von Misogynie handelt es sich hier um einen extrem feministischen Macho: Er verbietet sich, für Frauen Entscheidungen zu treffen. Das starke Geschlecht entscheidet ganz allein, was für es gut und was falsch ist. Männer hingegen sind selbst Schuld, wenn ihre Frau sie betrügt, und ernten ihrerseits offen Verachtung, wenn sie hinter dem Rücken ihrer Partnerin den flotten Kick suchen. Das ist der emanzipierte Don Juan. Immer noch sexistisch, allerdings zugunsten der holden Weiblichkeit.

Bislang rätselte ich, woher der Doppelstandard stammt. Endlich ging mir ein Licht auf.

Es basiert auf dem einen Satz: Wer betrogen wird, ist doch selbst schuld. Und der für Männer ungünstigen Tatsache, dass das Problem, das sie in fremde Betten treibt, mit dem Partner lösbar ist und das von Frauen nicht.

Männer gehen wegen schlechtem Sex fremd. Schlechter Sex ist aus der Welt zu räumen, indem man darüber redet. Zumindest kann man es versuchen. Frauen werden untreu, weil ihr Partner zu wenig mit ihnen redet. Warum es hoffnungslos ist, das Dilemma mit Reden zu lösen, bedarf keiner Erläuterung.