Mittwoch, 5. November 2008

Dozentengespräch auf Hope

Dozent: "Entschuldigen Sie die Verspätung. Die Bahn hatte mal wieder Probleme. Haben Sie lange auf mich gewartet?"
Student: "Wir sind diejenigen, auf die wir gewartet haben."
D: "Interessant. Und wie sind Sie hergekommen?"
S: "Hoffnung! Hoffnung ist es, die mich herbrachte."
D: "Äh, okay, dann können wir ja ihre Hausarbeit besprechen."
S: "Ja - wir - können!"
D: "Hier sehen Sie, ich habe die Fehler mal in rot angestrichen und alle anderen Anmerkungen sind in blauer Schrift---"
S: "Es gibt keine roten Anmerkungen und blauen Anmerkungen. Es gibt nur die vereinigten Anmerkungen des Professors. Die Worte fließen aus roter Tinte und aus blauer Tinte aber sie werden zusammen geschrieben und zusammen gelesen und manche wurden zusammen gelöscht denn sie stehen auf der gleichen stolzen Seite."
D: "Bevor ich Ihnen den Schein ausstelle müsste ich noch wissen, was ihr Hauptfach ist. Germanistik oder Anglistik?"
S: "Wir verehren einen großartigen Heine in der anglistischen Fakultät und wir haben wunderbare amerikanische Freunde in den germanistischen Seminaren."
D: "Ich trage mal Germanistik ein. Ihre Arbeit hat mich positiv überrascht, muss ich sagen. Das Thema war doch eine Veränderung gegenüber Ihren früheren Arbeiten."
S: "Die Zeit zur Veränderung war jetzt."
D: "Ich gebe Ihnen eine 1,3."
S: "Das ist Benotung, an die wir glauben können!"
D: "Ich glaube ich spreche besser an einem anderen Tag mit Ihnen. Heute gibt das nichts. Auf Wiedersehen."
S: "Danke und Gott schütze Sie und Gott schütze die Universität!"

An einem Tag wie diesem sind normale Gespräche unmöglich.