Mit Sport ist es wie mit Göttern: nur nützlich als Metapher fürs Leben. Nimm das 5:1 der Wolfsburger gegen Bayern München vom Wochenende. Grafits Tor des Jahres bestätigt zwei immerwährende Wahrheiten über das Universum:
1) Wenn du sowieso schon gewinnst, gelingen auch vollkommen überflüssige Wunderstücke, die dir an einem schlechtem Tag den Arsch retten würden, aber dann nicht klappen.
2) An einem Tag, an dem nichts klappt, hör besser auf alles zu versuchen. Es geht eh schief und du stehst wie ein Idiot da. Besser ist sich hinzulegen bis alles vorbei ist. Am nächsten Morgen kannst du dann wieder aufstehen. Die Welt respektiert Comebacks, aber keiner stellt einen Idioten ein.
Persönlich schöpfe ich, als notorischer Zuspätabgeber von Arbeiten der derzeit die Frist für einen Aufsatz über impotente Flaschengeister näher rasen sieht, besonderen Mut aus dem Anblick von Grafits Hackenschuss. Der Ball trudelt über Huckel und Rasen, wird noch von einer Schnecke überholt und trotzdem stolpern alle Bayern irgendwie vorbei und das Ding schafft es über die Linie. Auch Langsamkeit führt ans Ziel und ist nichtmal die unlustigste Art Deadlines zu schlagen.
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vor 5 Stunden